Tag 13 – von Novellana nach Cadavedo (15 km)

Nach einem sehr guten Frühstück und einem fast blauen Himmel konnte der neue Tag nicht besser beginnen.

So wie der Weg gestern endete, so setzte er sich fort. Aber da die Tagesetappe lediglich 15 km lang war, konnte uns nichts davon abhalten – zumindest vorerst.

(Unsere Wegaufzeichnung war uns zum Ende hin abhanden gekommen)

Gleich zu Beginn trafen wir auf Juan, einen jungen Spanier aus Saragossa, den wir die letzten Tage schon immer mal trafen. So kämpften wir uns gemeinsam durch die ersten Höhen und Tiefen des Weges.

Juan aus Saragossa

Es waren auch wieder neben den schon gewohnten knöcheltief matschigen Passagen mehrere Bachläufe zu überqueren. Bei einem ging es wieder nur ohne Schuhe durch, Erfahrung macht sich bezahlt. Danach ging Juan sein Tempo weiter. Wir sollten ihn aber am Abend wiedertreffen.

Als Belohnung zwischendurch kamen wir an eine verträumte Bucht, die natürlich mit Sonne und dem Blau des Himmels noch zauberhafter wirkte.

Ein paar Kilometer weiter war für uns ein Wegstück unüberwindbar: ein 10 m langes Stück des Hohlweges, der 30 cm tief geflutet war – auch mit den Exkrementen der benachbarten Kuhwiese. Barfuß war daher auch keine Option. Parallel zu diesem gesamten Abschnitt des Camino gibt es alternativ eine alte kaum befahrene Landstraße. Langweilig und fad – aber zumindest trocken. Und so ging es mit einem kleinen Umweg auf Asphalt weiter. Der nächste Ort dann war schon unser Ziel für heute.

Rast am Straßenrand

Cadavedo ist ein verstreutes Dorf mit allem, was man so braucht. Unsere Herberge ist sehr nett, familiär geführt mit einem wunderbaren Garten. Die Vermieterin, Alicia, um die 40, wohnt mit ihrer Mutter, 3 Hunden und einer Katze (alles was für meinen Mann) hier. Sie vermietet 2 sehr schöne Doppelzimmer. Man fühlt sich sehr willkommen. Alicia spricht Englisch und sogar etwas Deutsch, was die Verständigung natürlich erleichtert.

Das ist auffallend hier in der Region. Viele vor allem junge Menschen können nur schlecht oder meist gar kein Englisch.

Unser abendlicher Spaziergang führte uns auf Tipp unserer Gastgeberin zu einer kleinen Kapelle am Rand der Klippen mit einem traumhaften Blick.

Bucht von Cadavedo
Blick zurück der Küste entlang
Blick nach vorn – Richtung Westen

Morgen haben wir noch einmal eine kurze Etappe vor uns. In Luarca werden wir am Nachmittag einteffen – das war das eigentliche Ziel unserer diesjährigen Pilgerreise. So schnell vergehen 2 Wochen – unglaublich. Aber da wir unseren Reservetag noch offen haben, laufen wir am Samstag vielleicht noch eine Etappe weiter. Stand heute: 265 km seit Santillana del Mar oder aber 265 km nach Santiago de Compostella. Eigentlich könnten wir durchlaufen…