Madeira

Vom 7. bis 16. Juni 2016 waren wir auf der wunderschönen, faszinierenden Blumen-Insel Madeira.

Von Deutschland aus hatten wir Hotels und Mietwagen bereits gebucht. Aller 2 Tage sind wir ein Stück weiter entgegen des Uhrzeigersinns gefahren. Es waren sehr überschaubare Fahrten, da die Insel nicht sehr groß ist. Wenn man schnell vorankommen will (aber wer will das schon im Urlaub?), nutzt die Autobahn – meist durch Tunnel verbindet sie Ost und West und Süd und Nord. Unsere Empfehlung: über die kleinen, schmalen, manchmal sehr steilen aber immer guten Straßen kommt man auch ans Ziel – und sieht eine ganze Menge me(e)hr. Wir hatten unser Navi mit, so konnten wir uns auch nicht verfahren.

Am Flughafen haben wir unser Mietauto (Seat Mii) entgegengenommen. Folgende Orte waren unser Ziel:

1. Station nach Machico (ca. 5 km) – Hotel White Waters (2 min. vom kleinen Strand entfernt)

Bucht von Machico mit Blick zum Flughafen

2. Station Santana (ca. 19 km ) – Hotel O Colmo

Santana – berühmt für diese Häuschen

3. Station Porto Moniz (ca. 59 km) – Hotel Moniz Sol (direkt am Ufer)

Porto Moniz – kostenlose Badewanne
Porto Moniz – Meereswasserschwimmbad

4. Station Funchal (ca. 50 km) – Hotel Orquidea

Funchal – Botanischer Garten

Zum Abschluss sind wir nochmals zurück nach Machico und haben uns von unserer Rundreise „erholt“. Alle Hotels waren gute Mittelklasse, kein Luxus – den brauchen wir nicht – aber sauber und vollkommen in Ordnung. Frühstück war im Übernachtungspreis enthalten. Zu Abend haben wir uns immer was Nettes gesucht. Preis-Leistung ist mehr als ok. Die Preise etwas niedriger als in Deutschland. Bei unseren Reisen lassen wir uns gern bei Tripadvisor Restaurants empfehlen. Einige Hotels und Restaurants, die wir auf Madeira besucht haben, wurden von uns auch bewertet.

Die Insel ist in jedem Fall eine Reise wert und hat unwahrscheinlich viel zu bieten:

  • massive Berge, schroffe Klippen, üppige Wälder – manchmal dschungelartig und duftende Blumenteppiche – an 365 Tagen im Jahr
  • anspruchsvolle Wanderwege in den Bergen über verträumte Dörfer und Baden in den natürlichen Meerwasserpools von Porto Moniz
  • oder Wanderungen entlang der unzähligen Levadas; das sind Wasserkanäle, die sich durch das Inland schlängeln, die viele hundert Jahre schon das Wasser von der saftigen nördlichen Seite hin zu den trockneren Seiten Madeiras leiten
  • Kulinarisch sollte man auf jeden Fall probieren: Espada (Schwarzer Degenfisch), Bodião Grelhado (Papageienfisch) und natürlich Pulpo
  • der Botanische Garten und die Markthalle – ein Muss in Funchal; für Fußballfans gilt das natürlich auch für das CR7-Museum
  • in Funchal mit der Seilbahn hinauf zum Monte und mit dem Korbschlitten wieder hinab (auch wenn es mächtig touristisch ist – aber ein Erlebnis, was sich wirklich lohnt) – auf dem Rückweg in die Stadt kommt man direkt bei Stephania vorbei – einer kleinen supernetten Pension, wo es sich lohnt, auf einen Poncha anzuhalten, aber auch für eine Übernachtung (38 €/DZ) sehr einladend ist: A Casa do Caseiro, Caminho do Monte, 62, Funchal.
Funchal – Monte – Korbschlittenfahrt
Funchal – Casa do Caseiro

Die Wanderwege sind generell sehr gut ausgeschildert. Empfehlenswert ist eine Taschen- oder auch Stirnlampe und Regenschutz – da viele Wanderwege durch dunkle Tunnel und erfrischende Wasserfälle führen.

Unterwegs begleitete uns – wie fast immer – der Wanderführer von Rother (2014).

Eine Website, die uns viele Informationen bot: http://www.madeira-web.com/PagesD/index.html

Folgende Wanderungen haben wir in den 10 Tagen ausgewählt:

1. Wanderung: Halbinsel Sao Lourenco

Rother Tour 12

Start:          von Machico mit dem Auto
Startpunkt:  Parkplatz über Baia d‘ Abra
Länge:        7,6 km (550 m bergan / 554 m berab)
Dauer:        02:41 h (veranschlagt 03:00 h) = 2,8 km/h

  • keine Einkehrmöglichkeit
  • Stöcke hilfreich
  • toller Weg durch eine karge, sehr staubige Landschaft
  • viele Touristen unterwegs
  • an der Casa do Sardinho am Ende des Weges geht ein sehr steiler Weg zum Gipfel Morro do Furado (160 m hoch) – mit einem traumhaften Blick wird man belohnt!
  • die Casa ist leider nicht bewirtschaftet (nur ein WC für 1 €)
  • am Parkplatz steht nach Rückkehr ein mobiler Stand mit Getränken

Fazit: tolle, mittelschwere Tour

Sao Lourenco

2. Wanderung:  Pico das Pedras – Queimadas – Caldeirao Verde (Grüner Kessel)

Rother Tour 27+28

Start:          von Santana mit dem Auto
Startpunkt:  Parkplatz Pico das Pedras (870 m üM)
Länge:        17,5 km (minimaler Höhenunterschied)
Dauer:        03:33 h (veranschlagt 04:40 h) = 4,9 km/h

  • keine Einkehrmöglichkeit
  • keine Stöcke, aber Licht und Regenschutz erforderlich!
  • die ersten 2,1 km ein Spaziergang auf dem PR Joel durch dichten Wald bis nach Queimadas
  • spektakulärer Weg immer entlang an steilen und (zum Glück) bewachsenen Abhängen
  • tolle Ausblicke zum Meer
  • 4 Tunnel (meist sehr dunkel und feucht – zwischen 50 und 200 m lang)
  • am Ende des Weges ist ein Kessel, von den Wänden stürzt ein Wasserfall hinein
  • zurück auf demselben Weg – aber eine ganz andere Perspektive und daher gar nicht langweilig

Fazit: tolle, höhenmäßig leichte, aufgrund der Länge leicht anspruchsvolle Tour

3. Wanderung:  Levada do Rei (Königslevada)

Rother Tour 30

Start:          von Santana mit dem Auto
Startpunkt:  Parkplatz Quebradas (535 m üM)
Länge:        10,4 km (minimaler Höhenunterschied)
Dauer:        02:14 h (veranschlagt 02:30 h) = 4,9 km/h

  • keine Einkehrmöglichkeit
  • keine Stöcke und kein Licht erforderlich – aber Regenschutz!
  • wunderbare Wanderung durch dichten Urwald (Agapanthus (Schmucklilie), Lorbeer, Eukalyptus, Farne)
  • nach dem Regen in der letzten Nacht zu Beginn rutschige Wege
  • spektakulär der Durchgang durch den Wasserfall – Regenschutz notwendig!!!
  • wieder zurück auf demselben Weg

Fazit: tolle, höhenmäßig leichte, spannendeTour

Eingang zur Caldeirao Verde

 

Levada

 

4. Wanderung:  Levada das 25 Fontes (25 Quellen) PR6

Rother Tour 51

Start:          von Santana mit dem Auto auf dem Weg nach Porto Moniz
Startpunkt:  ER110 Parkplatz Rabacal (1.278 m üM)
Länge:        8,9 km (minimaler Höhenunterschied)
Dauer:        02:15 h (veranschlagt 03:00 h) = 3,9 km/h

  • keine Einkehrmöglichkeit
  • keine Stöcke, kein Licht, kein Regenschutz erforderlich
  • wie waren etwas spät dran – die laut Wanderführer „Bilderbuchtour“ war überlaufen mit Touris, Busse bringen viele Wanderer hinab zum Forsthaus Rabacal, dadurch erspart man sich die ersten 2 km reinen Abstieg
  • wir sind ab Parkplatz eine schmale Asphaltstraße 2 km bergab, ab Forsthaus nochmal weitere 500 m auf Pflastersteinen steil bergab zur Levada
  • die farbenprächtigen Fontes würden zu einer Pause und einem kleinen Bad einladen – wenn mal nicht so viele Touristen wären

Fazit: eine ganz bestimmt tolle Tour – aber nur ganz früh am Morgen

Die 25 Quellen

5. Wanderung:  Ribeira da Janela

Rother Tour 60

Start:          von Porto Moniz mit dem Auto
Startpunkt:  Lamceiros (400 m üM) – gut ausgeschildert
Länge:        10,4 km (minimaler Höhenunterschied)
Dauer:        02:19 h (veranschlagt 03:30 h) = 4,5 km/h

  • Einkehrmöglichkeit: Bar am Start/Ende
  • keine Stöcke und Regenschutz erforderlich – aber Licht!
  • eine wunderbar gepflegte Levada entlang an 2 m hohen Agapanthussen und Hortensien (die leider erst in ca. 2-3 Wochen blühen)
  • sauberes Wasser, es schwimmen sogar Forellen drin
  • Tunnel nach ca. 4,5 km – sehr lang (ca. 8 min.) und sehr nass – aber mit Licht am Ende des Tunnels
  • direkt danach ein Wasserfall, ein Wellblechdach schützt vorm richtig Nasswerden – spannend!!!
  • Tunnel folgt direkt – kürzer als der 1., aber sehr dunkel und nass
  • nach dem Tunnel sind wir umgekehrt, der Weg wäre noch ca. 1 km weiter verlaufen – aber nach einem Abrutsch wurde hier gebaut – der Weg war lediglich 20 cm breit und verlief am Abgrund entlang

Fazit: wunderschöne, leichte und sehr spannende Tour

 

Wasserfall mit Wellblech
Eukalyptuswälder entlang der Levada
Agapanthusse

6. Wanderung:  Levada do Norte zum Cabo Girao

Rother Tour 5

Start:          von Porto Moniz mit dem Auto auf dem Weg nach Funchal
Startpunkt:  Parkplatz Cabo Girao und weiter mit dem Taxi nach Estreido da Camara de Lobos
Länge:        8,4 km (minimal, am Ende 80 m bergan)
Dauer:        01:46 h (veranschlagt 02:30 h) = 4,8 km/h

  • Einkehrmöglichkeit: Bar nach ca. 4 km
  • keine Stöcke, kein Regenschutz, kein Licht
  • ganz anders, als alle anderen vorher, da die Levada durch bebautes und bewohntes Gebiet läuft – an Weinfeldern vorbei und durch bestellte Terrassen, sehr schmutziges Wasser, oft läuft man auf den Levadas über Betonnplatten
  • sehr sonniger Weg mit tollem Blick aufs Meer
  • vom Cabo (zweithöchste Klippe Europas) toller Ausblick auf die ganze Südküste vor Funchal

Fazit: schöne, leichte Tour

Blick in die Tiefe vom Cabo Girao

7. Wanderung:  Pico Ruivo (mit 1.862 m der höchste Berg auf Madeiras)

Rother Tour 33

Start:          von Machico
Startpunkt:  Parkplatz Achada do Teixeira (1.592 m üM)
Länge:        5,4 km (270 m bergan und -ab)
Dauer:        01:25 h (veranschlagt 01:45 h) = 3,8 km/h

  • keine Einkehrmöglichkeit
  • keine Stöcke notwendig
  • ein bequemer Pflasterweg führt vom Parkplatz bis zum Gipfel
  • die Berghütte wird leider nicht mehr bewirtschaftet (entgegen Rother)
  • tolle Ausblicke zum Pico Arieiro – ansonsten dicke Wolken unter uns, was aber auch seinen Reiz hatte
  • bei schönem Wetter – meist zeitig morgens – kann man über die ganze Insel sehen

Fazit: sehr schöne, leichte Bergtour – nicht von Wolken im Tal abhalten lassen

auf dem Gipfel