Tag 17/18 – von Muxia über Santiago nach Hause

Heute Morgen in Muxia. Kurz vor Sonnenaufgang um 06:45 Uhr ging es mit dem Bus die 90 km nach SdC zurück. Der Bus war voller Pilger, unter ihnen einige bekannte Gesichter.

Nachdem wir unsere Rucksäcke bei Correos in der Nähe der Kathedrale untergestellt hatten, sind wir in die Bar nebenan und haben mit Corinna und Bernd erstmal gefrühstückt. Man verabredete sich für ein letztes gemeinsames Mittagessen und jeder für sich schlenderte nochmals durch die noch ruhigen Gässchen Santiagos. Wir haben die frühe Stunde genutzt und berührten in der Kathedrale – ohne lange Schlange – Jakobus Schultern. Das hatten wir uns bei unserer Ankunft in SdC erspart.

Gern wollte Martina noch ins Pilgermuseum, das hatte leider wie viele andere Museen auch montags geschlossen.

Beim Bummel durch die Gassen haben wir in den unzähligen Geschäften an Pilgerfreunde von uns beiden gedacht. Wir haben aber auch an uns gedacht und für den Fall einer späteren Sanierung unserer Hausfassade etwas Schönes gefunden.

Im Alameda-Park haben wir beim Fotografieren der Kathedrale und der Altstadt Kijong kennengelernt. Er kommt aus Malaysia und besucht Santiago, um sich für einen späteren Pilgerweg vorzubereiten. Klar konnten wir ihn mit ganz vielen Tipps versorgen. Es ist bemerkenswert, wie sehr ein in sich ruhender Buddhist Freundlichkeit, Gelassenheit, Ruhe, Ausgeglichenheit und Sympathie ausstrahlen kann.

Dann trafen wir uns mit den beiden im Seminario Mayor – für uns definitiv die beste Adresse für ein ruhiges, leckeres Mittagessen im stilvollen Ambiente. Es war sehr schön, dass wir die beiden in den letzten Tagen so häufig getroffen haben. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung ging es für die beiden mit dem Bus zurück nach Porto (sie liefen ja den Camino Portugues) und morgen mit dem Flieger nach Hause. Wir sind mit dem Bus in Richtung Flughafen, so dass wir es morgen früh nicht so weit haben – unser Flieger geht 06:45 Uhr über Madrid nach Frankfurt.

Carsten hatte für die letzte Nacht die Herberge „Last 12k“ gebucht, weil sie fußläufig vom Flughafen liegt. Als wir in dem kleinen Weiler ankamen, waren wir total überrascht. Denn es war die kleine Kapelle mit der hübschen Herberge gegenüber, die wir auf unserer letzten Etappe vor Santiago bestaunt und fotografiert hatten. Scheinbar hatte Jakobus nochmals seine Hände im Spiel.

Dienstag morgen, 04:20 Uhr klingelt der Wecker, der Regen trommelt aufs Dachfenster. Eine letztes Mal satteln wir unsere Rucksäcke, ziehen die Caps über ziehen los. Unser Weg durch den Wald ist stockfinster, es ist aber nicht weit. 2 km und wir sind am Flughafen. Pünktlich geht unser Flieger nach Madrid, kurz umsteigen und weiter geht’s nach Frankfurt. Der ICE fährt kurze Zeit später los und wir gehen davon aus, dass wir am Nachmittag zu Hause sind.

18 Tage – wir sind doch gerade erst gestartet.

Es gab wieder viele Menschen auf dem Weg, denen wir begegnet sind, alle grüßt man mit Buen Camino, viele freut man sich immer mal wiederzusehen, manche sind einem sofort sympathisch und mit einigen verbringt man gern den einen oder anderen Kilometer oder auch die Abende – egal zu welchem Zeitpunkt des Caminos man diesen begegnet. Zu dieser letzten Gruppe gehören dieses Mal: Tobias und Gabor, Tanja und Adrian, Lisbeth und Henk, Nicole und Sönke, Corinna und Bernd sowie Claudin und ihr Mann Yvon. Allen ein herzliches Dankeschön, dass Ihr uns auf unserem Camino begleitet habt, ein Teil davon wart und zu dem gemacht habt, was er war – ein wunderbares Abenteuer.