Tag 12 – von Muros de Nalón nach Novellana (23 km)

Ein noch grauer Morgen begrüßte uns. Gleich nach Muros de Nalón führte der Weg direkt in den Wald. Eigentlich mögen wir Wälder und die Wege dort. Aber das Erdreich versucht seit 3 Tagen die Regenmassen mehr schlecht als recht zu verdauen. Was bedeutet, dass die knöcheltiefen matschigen Wege oder auch fließenden Bächlein unsere Wanderung erheblich erschwerten. Denn für diese Strecken brauchten wir fast das Doppelte an Zeit und man hat das Gefühl einfach nicht vorwärts zu kommen.

Diese Erdrutsche waren aber zum Glück die Ausnahme.

Erdrutsch nach den Unwettern

Aber es gab auch Lichtblicke – zum Beispiel die Sonne, die sich aufmachte, uns den ganzen Tag zu erfreuen oder auch die kleine Stadt El Pito.

Sehenswertes in El Pito

Nach dem nächsten Waldabschnitt eröffnete sich wieder einmal der Blick zum Meer und in der kleinen Bucht von La Magdalena endlich die Gelegenheit einer Rast.

Bucht von La Magdalena

Der Camino verlangte heute so einiges von uns ab. An- und Abstiege wechselten sich stetig ab und die schlechte Wegqualität raubte Kraft ohne Ende – und die Laune sank.

Erschwerend kam auch bei dieser Etappe wieder die Vielzahl an Varianten hinzu, die Pilger-Jost in seinem Büchlein vermerkt. Ein Pilger will nicht ständig ins Buch schauen und sich eigentlich nur auf die Muschel oder den gelben Pfeil verlassen.

Drei Brücken – drei Ebenen für Autobahn, Nationalstraße und Feve-Zug

Aber dann – kommt man zu so einem Aussichtspunkt, der wie gemalt und viel zu schön für den Moment scheint.

unterwegs

Nach den nächsten harten Kilometern war unser Zielort Novellana schon in Sichtweite.

Das Ziel naht…

Und die Laune stieg wieder an…

Nach einem knackigen Abstieg aber die Ernüchterung: eine kleine Furt hatte sich durch den Regen in ein reißendes Gewässer verwandelt. Ein Zurück gab es nicht – also hieß es Schuhe und Strümpfe aus und ganz ganz vorsichtig durch…

Ein Hindernis 500 m vorm Ziel

Zur Belohnung gab es in unserem kleinen Hotel nach der Ankunft ein wunderbares Essen (und wieder für nur 24 € inkl. Wein für beide), wofür es weit und breit bekannt ist.

Die Belohnung: Fischsuppe, gegrillter Seehecht und Käsekuchen – asturischer Art

Novellana hat nur 270 Einwohner, liegt 1 km von der Steilküste entfernt und wurde schon zwei Mal zum schönsten Dorf Asturiens gewählt. Ein kleiner Bummel bestätigte es uns.

Und das ist keine Ausnahme – wir sind von fast allen Örtchen, die wir entlang des Camino seit Irun passiert haben, von Sauberkeit und Schönheit angetan.

Hortensienpracht