Tag 10 – von Gijon nach Salinas (15 km)

Unser Hotel Blue Santa Rosa war eine tolle Adresse in Gijon. Ein sehr modern eingerichtetes Hotel mittendrin in der Altstadt und einem klasse Frühstück für uns beide für 41 €.

Nach einem heftigen Unwetter in der Nacht – wie heftig sollten wir später noch erleben – nahmen wir die Buslinie 24 und fuhren ca. 8 km aus der Stadt bis nach Poago.

Der Bus fuhr entlang riesiger Industriewerke. Von der erhöhten Straße sahen wir schon überflutete Passagen mit übereinander gestapelten Autos.

Dank einer aufgeregten Passagierin kehrte unterwegs der Busfahrer noch mal um – er hatte einfach mal drei Haltestellen umfahren – unsere war auch dabei.

Die Bushaltestelle war gefühlt inmitten eines Stahlwerks. Der Weg führte von hier 100 m steil bergan und wir befanden uns dann schon auf dem Camino (Dank der perfekten Planung meines Mannes). Der erste Blick zurück bestätigte uns in unserer Entscheidung, den Bus zu nehmen.

Industriegebiet hinter Gijon

Die ersten 4 km verlief der Weg durch einen hohen Eukalyptuswald auf steinigem Boden. Schon bald hatten wir mächtig zu tun, trockenen Fußes voran zu kommen.

Das nächste Dorf hatte es schlimm erwischt. Ein kleiner Bach wurde zum reißenden Strom und überspülte die Dorfstraße.

Auch unser Etappenziel Avilès ist ein Industrieort mit entsprechenden Vororten. Nach 3 km hatten wir die Nase voll davon, an einer Hauptstraße entlang an gigantischen Dreckschleudern zu laufen. Ein Zug (aufgrund der Unwetterschäden verspätet) brachte uns die letzten 5 km ins Zentrum einer sehr schönen alten Stadt.

Kirche aus dem 12. Jahrhundert
Rathaus von Avilès

Auf der Suche nach einem Mittagessen kamen wir an diesem urigen Lokal nicht vorbei. In dieser typisch asturische Sidreria wird nicht nur gut gegessen, sondern man kann natürlich den Sidra genießen – wer ihn mag. Der Eingießer füllt den Sidra im hohen Bogen aus der Flasche (mit ausgestrecktem Arm über dem Kopf) in ein Glas (mit der anderen Hand ganz tief gehalten) – wobei er nur auf den Strahl schaut. Eingeschänkt wird nur ein kleiner Schluck, der sodann auch gleich getrunken wird, weil nur so diese beliebte Spritzigkeit genießbar ist.

Auch wenn der Geruch nach abgestandenem Apfelwein etwas gewöhnungsbedürftig ist, haben wir die Wahl des Lokals nicht bereut. Eine Menü del Dia mit allen nur vorstellbaren Köstlichkeiten. Es gab vier Gänge, wobei man aus 2 Gerichten wählen konnte – so hatten wir 8 verschiedene Speisen. Das ganze inkl. Wein für 20 € für uns beide. Und so sah das aus:

Menü del Dia im Lokal Terra Astur

Nach dem Essen konnten wir uns kaum noch bewegen. Und so nahmen wir nach einem Stadtbummel den nächsten Bus nach Salinas.

Strand von Salinas

Architektonische Bausünde in dieser tollen Bucht
Unser Quartier in Salinas – eine Surferunterkunft für uns allein

Der Ort liegt zwar etwas abseits vom Camino, aber die Strandlage hat uns überzeugt. Natürlich haben wir abends noch einen Spaziergang auf der Strandpromenade unternommen, aber es war sehr kalt, windig und irgendwann kündigte sich der Regen an. Darum schreiben wir bei einem Bier nun in der Surfschule unseren Bericht.

Der Tag war übrigens heute meist sonnig – bis auf einen kurzen Regenschauer gleich zu Beginn und ab 20 Uhr.