Tag 9: von Bilbao nach La Arena (24 km)

Heute gab’s Frühstück im Bett 😋 Da die Pension keines anbot, hatten wir uns bestens versorgt.

Aufgrund der angekündigten Hitze sind wir um 7 Uhr gestartet. Da die Vororte von Bilbao bis zum Meer von alten teilweise stark verfallenen Hafen- und Industrieanlagen dominiert sind, haben wir entschieden, diesen Abschnitt zu übergehen – wie fast alle Pilger. Mit der nahe gelegenen U-Bahn ging es zunächst in den Stadtteil Getxo zur Puente Colgante.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Hängebrücke von einem Schüler Gustave Eiffels erbaut und ist die älteste ihrer Art, sie fährt ununterbrochen und kostet pro Person 0,40 Euro. Man kommt sich vor wie auf einer Fähre, die ganz ruhig auf dem Wasser gleitet. Die Brücke ist 160 m lang und ihre Türme 61 m hoch. Durch diese Brücke wird der Schiffsverkehr in den Hafen von Bilbao nicht behindert.

Hängebrücke (Bizkaia-Brücke)

In Portugalete angekommen, werden müde Pilger ca. 200 m  über mehrere ca. 10-20 m lange Rolltreppen die leicht bergauf gehende Straße nach oben transportiert.

Freiluftrolltreppe in Portugalete

Diese Muschel ist eine von vielen, die auf Bilbaos Straßen „rumliegen“ und den Weg markieren.

Jakobsmuschel auf den Straßen von Portugalete
so geht’s auch

Überwiegend auf einer ehemaligen Bahntrasse ging es die 11 km ans Meer. Ein Samstag Morgen wie heute nutzen viele Menschen, schnell mal mit dem Rad von der Stadt ans Meer und wieder zurück zu fahren oder auch joggend zurückzulegen. Die Breite dieses Weges ist keine Fehlplanung, sondern den vielen Radfahrern geschuldet.

unterwegs

Ermüdend war der Asphalt, Carstens Knie schmerzte wieder und um so froher waren wir, als wir endlich das Meer sahen. La Arena ist ein kleiner Badeort, an den es heute viele Menschen gelockt hat. Die Temperaturen sollten ursprünglich auf ca. 27 Grad hier am Meer steigen. Gefühlt waren es max. 23 Grad mit kühlem Wind. Aber schön isses – und der Strand und die Bars waren voll.

Strand von La Arena

Das eigentliche Ziel war Pobena, ein kleines Örtchen in der gleichen Bucht. Da die Pilgerherberge aber erst 15 Uhr aufmacht – das ist bei den Herbergen sehr oft der Fall, da sie von Freiwilligen (Hospitaleros) betrieben werden, die evtl. ja noch arbeiten gehen – haben wir uns in La Arena das erstbeste Angebot geschnappt. Ein kleines Appartement in einem kleinen Hotel in der ersten Reihe für 55 Euro. So konnten wir schon Mittag unsere Rucksäcke abstellen und eine schöne Runde am Strand drehen. Und nach einer Dusche und Ruhepause werden wir uns gleich ein Lokal suchen und lecker Fisch essen.

Wir hatten erwähnt, dass die Basken etwas zurückhaltend sind. Heute Morgen wurden wir an der U-Bahn bereits am Ticketautomaten in Empfang genommen. Man zeigte uns, welches Ticket wir benötigen und wo wir umsteigen müssen. Schließlich wurden wir noch fast bis zum Bahnsteig begleitet. Auf unserem heutigen Weg haben uns fast alle Menschen gegrüßt und selbst beim Einkaufen in La Arena gab’s ein freundliches Bon Camino. Vielleicht hat es damit zu tun, dass wir morgen das Baskenland verlassen und die Menschen hier etwas offener sind.

Distanz: 11,7 km / Höhenmeter: 255 m / Laufzeit: 02:33