Tag 2 – von Santillana del Mar nach Comillas (22 km)

Nach einer guten Nacht sind wir 8 Uhr von unserer netten Pension gestartet. Unseren ursprünglichen Plan, die Höhlen von Altamira mit den 20 000 Jahre alten Tierzeichnungen zu besichtigen, cancelten wir aufgrund der Wetterprognose.  Unser Ziel Comillas lag zudem 24 km voraus  – ein gutes Stück Weg für den ersten Tag.

Herberge in Santillana del Mar

Die im Pilgerführer erwähnte Frühstücksbar müssen wir irgend wie übersehen haben und so knurrte uns langsam der Magen.

Nach 6 km stand auf einer Anhöhe die Kirche San Pedro, die zu einem Stop förmlich einlud. Im Eingangsportal verabschiedete sich eine deutsche Pilgerin gerade von einem jungen Mann, der uns dann sehr herzlich begrüßte mit einem Becher Tee. In der Kirche erklang das Lied Ave Maria. Beeindruckend das alte Taufbecken, welches aus dem 11. Jahrhundert stammt. Wir zündeten zwei Kerzen an und Carsten betete für unseren Weg und für alle, die uns lieb und teuer sind.

Mit einem Dank an den jungen Mann, der uns noch 2 Pfirsiche in die Hand gab, verabschiedeten wir uns von diesem so friedlichen Ort – ein schöner Ort den Weg zu beginnen.

Kirche San Pedro
Taufbecken aus dem 11. Jahrhundert

Als wir die Kirche verließen, setzte leichter Sprühregen ein, der sich mit der Zeit verstärkte und uns leider den ganzen Weg treu blieb.

Nach einem knappen Kilometer erreichten wir einen kleinen Ort mit einer Bar, in der wir ein leckeres Frühstück bekamen. Hier gesellte sich die Pilgerin aus der Kirche zu uns. Ein anderes Pilgerpärchen und eine junge Spanierin machten hier ebenfalls Rast. Es sollten fast die einzigen Pilger sein, die wir heute sichteten.

Der Weg führte uns durch eine hügelige grüne Landschaft, entlang duftender Eukalyptusbäume, vorbei an Bauernhöfen und durch kleine Mauern abgetrennte Felder. Leider alles durch einen grauen Regenschleier hindurch.

Die letzten 5 km begleitete uns Peter, ein 52-jähriger sehr sympathischer Belgier, der von Zuhause gestartet und bereits 63 Tage unterwegs war. In ca. 4 Wochen wird er Santiago erreichen. Auch er ist Wiederholungstäter, vor 10 Jahren fuhr er erstmals mit dem Rad diesen Weg.

So verging die letzte Stunde wie im Flug. Wir freuten uns sehr, als wir den Atlantik bei Comillas zu Gesicht bekamen.

Endlich – das Meer

Peter wollte heute noch 10 km weiter. Wir waren froh, unser Tagesziel erreicht zu haben und verabschiedeten uns von unserem netten Wegbegleiter.

Wir haben ein kleines sehr schönes Hotel gefunden. Nach Dusche und Ausruhen erkunden wir jetzt das Städtchen.