Tag 10: von La Arena nach Castro Urdiales (15 km)

Vorhergesagt war strahlender Sonnenschein – aber wie das so ist mit dem Wetter… Tiefhängende Wolken waren unsere Begleiter in den ersten Stunden des Tages.

Aber auch das hatte etwas …

Abschied von La Arena

Auf dem Weg zum Frühstück haben wir Olga aus Moskau getroffen. Sie läuft den Camino bis Santiago. Leider sprach sie nur wenig Englisch. Sie hatte in La Arena in einem kleinen Zelt geschlafen.

Frisch gestärkt ging es – wie fast jeden Morgen – erstmal ordentlich bergan. Auf einem Panoramaweg, der einer alten Bahntrasse folgte, hatten wir tolle Aussichten auf die wilde Küste. Im Wasser waren schon zahlreiche Surfer auf der Suche nach der perfekten Welle🏄‍♀️

Blick zurück nach La Arena

Hin und wieder gibt es Varianten auf dem Camino Norte, die zum Teil kürzer sind, zum Teil länger und interessanter oder einfach schöner sind. Wir haben uns heute für die kürzere und schönere Variante entschieden, die zwar stellenweise entlang der kaum befahrenen Nationalstraße führt, aber dafür immer das Meer in Sichtweite war.

Auf diesem Abschnitt haben wir eine allein reisende Pilgerin aus Taiwan getroffen, die auch bis nach Santiago läuft. Sie sprach perfekt Englisch, so dass wir uns sehr nett unterhalten konnten.

Dann erblickten wir die zauberhafte Bucht von Mioño.

Bucht von Mioño

Hier haben wir die Straße verlassen und sind fortan wieder auf einsamen Pfaden unterwegs gewesen. Bis … ja bis nach ein paar hundert Metern erst einzelne Menschen auftauchten, schließlich wurden es immer mehr, die uns entgegen kamen. Es stellte sich heraus, dass ca. 2000 Menschen an einem Lauf gegen Krebs von Castro Urdiales in die schöne Bucht und wieder zurück (ca. 6 km) teilnahmen – und die kamen uns alle auf unserem schmalen Pfad entgegen. Als endlich alle vorbei waren, erblickten wir unser Tagesziel Castro Urdiales. Beides war sehr schön 😃

Unser Tagesziel ist in greifbarer Nähe

Die Stadt hat 13.000 Einwohner und eine sehr schöne lebendige Altstadt. Castro Urdiales ist unsere erste größere Stadt in der Region Kantabrien. Da hier auch der Lauf gegen Krebs endete, wimmelte es vor fröhlichen Menschen.

Da es sehr schwierig ist in Spanien zu unseren Zeiten Abend zu essen, haben wir uns entschlossen, ab sofort mittags ein Menü del Dia, das fast überall für 12-15 Euro angeboten wird, zu uns zu nehmen. Auf dem Camino France und dem Portuguese hat man sich den vielen Pilgern angepasst und bietet bereits in den frühen Abendstunden Pilgermenüs an. Hier sind jedoch nur wenige Pilger unterwegs.

Nachdem wir unsere Rucksäcke in der gebuchten Pension direkt an der Promenade abgestellt haben, ging es dann auch gleich erstmal zum Essen. Das Zimmer ist sehr geschmackvoll eingerichtet und unsere Wäsche wurde von der Wirtin gleich gewaschen, getrocknet und gefaltet zurück gebracht – und das alles ohne ein Wort Englisch. Die Wirtin kann leider nur Spanisch.

Blick aus unserem Zimmer

Frisch gestärkt führte uns unsere Suche nach einem Stempel für unseren Pilgerausweis in die Kirche oberhalb der Altstadt.

Blick in die Kirche von Castor-Urdiales

Hier trafen wir die Taiwanesin wieder und die kleine deutsche – aus Wuppertal kommende – Pilgergruppe, die wir jeden Tag treffen. Die Freude war wieder sehr groß.

Carstens Knie haben gehalten, zudem sind wir gut im Zeitplan, so dass wir uns für die letzten 80 km bis Santander Zeit lassen können. Wir haben auch noch unseren geplanten Reservetag.

Distanz: 15,1 km / Höhenmeter: 351 m / Laufzeit: 03:50