Es hat den ganzen Abend noch geschüttet. Lediglich zum Abendessen haben wir uns rausgewagt. Dank TripAdvisor landeten wir in einem einfachen, guten, spanischen Lokal, Euskalduna Taverna. Fischsuppe, von der man und frau eigentlich schon satt war und für Carsten Nudeln mit frischen Pilzen und für mich gegrillter Tintenfisch. Super lecker. Nachdem wir pünktlich 7.30 Uhr unser Zimmer verließen, ging es in die erste Bar zum Frühstück. Frühstück ist wirklich früh gewesen und nur ein Stück vom normalen Frühstückstisch 😉
Und es war kaum zu glauben, die Sonne brach sich durch die dicken Wolken. Bei 17 Grad und Sonne konnten wir endlich von unserer Umgebung etwas wahrnehmen.

Die ersten 4 km gingen am Meer entlang bis Getaria. Die Wellen und die Brandung waren direkt unter uns. Jede Menge Spanier waren wie auch in den letzten Tagen zum Frühsport auf den Beinen! In Getaria gab es die erste Rast bevor es weiter durch Weinberge in Sichtweite zum Meer ging. Wir haben heute alle 4-5 km eine kleine Rast in kleinen Bars gemacht. Das kam die letzten Tage im Regen zu kurz. Die kleinen Pausen taten uns gut.


Heute haben wir in der Touristinfo nach einer Pension gefragt und uns angesichts des Preises für die Pilgerherberge entschieden. Eine gute Wahl, da wir unterm Dach eine schöne Ecke bekommen haben und Iris aus Spanien und Debby aus den USA kennen gelernt haben. Mit Iris haben wir gleich die Wäsche in der Maschine gewaschen und getrocknet. Nachher gehen wir zusammen noch zum Abendessen- Pilgermenü. Pilgermenü ist hier selten aber auf dem Camino Frances und Portuguese gibt es das fast überall. Für ca. 10 € gibt es eine Vorspeise mit Hauptgericht und 1/2 Flasche Wein😉
Die Herberge ist im 1. und 2. OG des Bahnhofs. Eine gute Idee den Bahnhof zu nutzen. 5 € sind für eine saubere neue Herberge mit Waschmaschine, Trockner, WI-FI und Einweg-Bettlaken ein Schnäppchen. Und man lernt alle Pilger kennen – wenn man will😃
Wollt ihr mal sehen wo die Pilger ihre Schuhe hinstellen damit es in den Schlafräumen nicht so stinkt?😨

Unser Pilgerausweis, ohne den man in keine Herberge kommt, füllt sich gut. Jeden Tag lässt man sich einen Stempel in der Herberge, einer Pension, Kirche oder Touristinfo geben. Damit kann man in Santiago de Compostella beweisen, dass man den Camino gegangen ist. Man muss zu Fuss mindestens 100 km, als Radfahrer mindestens 200 km nachweisen, um eine Pilgerurkunde, das Credential, zu bekommen. Die gibt es in 2 Ausführungen – für die, die aus religiösen Motiven pilgern eine schöne Urkunde. Für alle anderen gibt es eine schlichtere Ausführung. Auf der steht dann u. a. in Latein, dass man den Jakobsweg von … bis Santiago de Compostella gepilgert ist.
Weil immer mal die Frage kommt, ob es nicht manchmal stressig ist, diesen Blog zu schreiben… Nein, ganz im Gegenteil. Für uns ist es eine wunderbare Möglichkeit, den Tag Revue passieren zu lassen und keine der vielen kleinen Geschichten vom Wegesrand vergisst. Z. B. die Amerikanerin aus Ohio, die tanzend und laut singend den Weg lief. Sie lebt in Mexiko und läuft den Camino Norte komplett allein. Martina gab ihr den Namen Cheryl – nach dem Buch „Der große Trip“ (ein absoluter Buchtipp!) – die Ähnlichkeit war erstaunlich.
Manche Info auf dieser Seite hatten wir evtl. schon beim Camino Portuguese geschrieben. Aber wir haben doch einige neue Leser hinzubekommen 😏
Distanz: 23,1 km / Höhenmeter: 786 m / Laufzeit: 05:12